Bescheibung:
Die Droge besteht aus getrockneten, reifen, kugeligen (Fruchtdurchmesser 1,5 bis 5mm) braunen bis hellbraunen Früchten (Doppelachänen), die meist nicht in Teilfrüchten zerfallen sind. Die Rippen treten erst beim trocknen auf. 10 geschlängelte, wenig hervortretende Hautrippen. 8 gerade, deutlicher hervortretende Nebenrippen.
Geruch:
Von frischen unreifen Früchten und frischen Kraut unangenehm wanzenartig, nach dem Trocknen bzw. der Reife würzig aromatisch, mit süßlicher Note.
Geschmack:
würzig, schwach brennend
Herkunft:
Ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet und im vorderen Orient beheimatet. Weltweit als Gewürzpflanze kultiviert, besonders in Südosteuropa, Russland und Marokko.
Anwendungsformen:
Getrocknete Früchte, Fruchtpulver, geröstete, gemahlende Früchte, frisches Kraut (chinesische Petersilie, Cilantrino, Mexican Parsley, Kinsa)
Aufbewahrung:
Die getrockneten, unzerkleinerten Früchte werden vor Feuchtigkeit und Licht geschützt in gut schließenden Metall- oder Glasgefäßen aufbewahrt und sind mehrere Jahre verwendbar. Das frische Kraut kann in Plastikbeutel eingefroren werden, zum Trocknen eignet es sich wenig.
Gewinnung:
Geerntet wird vor der vollständigen Reife der Früchte meistens durch Mähdrusch. Wegen des leichten Abfallens der Früchte möglichst in den feuchten Morgenstunden nach Abtrocknen des Taues. Die Früchte werden in Speichern an der Luft getrocknet.
Geschichte:
Koriander ist ein der ältesten Gewürze. Bereits in antiken Sanskritschriften im Alten Testament (Passahgewürz) und im Papyrus Ebers (ca. 1550 v. Chr.) wird er erwähnt. In China ist er seit etwas 2000 Jahren bekannt. Die Römer und Griechen aromatisierten ihren Wein mit Koriander. Mit der Römern kam der Koriander nach England und Mitteleuropa.
Wirkungen:
Für die Korianderfrüchte ist eine schwache spasmolytische und eine fördernde Wirkung auf Speichelfluss und Magensaftsekretion und damit der Verdauung anzunehmen. Das ätherische Öl und Verdauungsrückstände von Mazeraten aus der Droge erwiesen sich als gut antibakteriell und antifungal wirksam.
Verwendung als Gewürz:
Besonders beliebt ist Koriander in Indien, China, Thailand, Vietnam, im Iran, in Russland, Nordafrika, Lateinamerika, im mittleren Osten und auch in Nordeuropa. Die Früchte lässt man meistens unzerkleinert mitkochen. Sie können aber auch gemahlen über das fertige Gericht gestreut werden. Man kann sie zur besseren Entwicklung des Aromas vor der Verwendung leicht rösten. Gemahlene Früchte verlieren rasch ihr Aroma, also kurz vor Gebrauch, z.B. in einer Gewürzmühle, zerkleinern. Die Blätter sollte man dem fertigen Gericht vor dem Servieren feingeschnitten zusetzen. Die Korianderfrüchte werden als Gewürz bei der Zubereitung von Soßen, Marinaden, Fleischgerichten etc., beim Backen von Brot, süßen Bachwaren, sowie von Obstkompotten und Pflaumenmus verwendet. In einigen Ländern setzt man Korianderfrüchte zur Aromatisierung obergäriger Biere ein. Das ätherische Öl wird besonders in der Spiritousenindustrie zur Aromatisierung von Aperitifs und Likören eingesetzt.